Kraslice

  • Předseda: Petr Rojík
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Krásná Lípa- nová hvězda na obloze Krušných hor

Ausfahrt des Kulturverbandes der Deutschen in Böhmen, Ortsgruppe Kraslice/ Graslitz zum Porzellanwerk Thun in Nova Role/ Neurohlau und zum Kreuzberg in Nejdek/Neudek am Dienstag, den 4. August 2020

Nach langer Abstinenz von lieb gewordenen Ausflügen und Zusammenkünften unseres Kulturverbandes wegen des Corona-Virus haben Sonja und Petr ziemlich kurzfristig einen zweiten Ausflug für uns vorbereitet – eine Ausfahrt zu recht nahe liegenden und sehenswerten  Zielen, die aber viele von uns bestimmt nicht kannten.

Nachdem wir alle Teilnehmer in Kraslice/Graslitz und Rotava/Rothau im Bus hatten, wurden wir von unseren Reiseleitern begrüßt. Die erste Überraschung des heutigen Tages hatten wir da schon hinter uns –  unsere Busfahrerin war nämlich eine hübsche junge Dame, das erlebt man ja auch nicht jeden Tag.

Unser erstes Ziel war die älteste Porzellanfabrik in Tschechien, Thun 1794, deren Ursprünge in Klášterec nad Ohří/Klösterle an der Eger liegen. Der Betrieb in Nová Role/ Neurohlau wurde 1921 gegründet und nach 1945 in die Karlsbader Porzellan Group eingegliedert.

In Nová Role/Neurohlau wird von 700 Mitarbeitern Gebrauchs- und Hotelporzellan hergestellt, Jahresproduktion 3500 bis 4000 Tonnen, weiter exklusive Serien in limitierten Auflagen. Die Thun 1794 AG knüpft an die 200-jährige Tradition der Porzellanherstellung im Karlsbader Raum an.

Nach kurzer Begrüßung und einigen Informationen konnten wir uns anfangs in einem Ausstellungsraum eine erste Vorstellung über die Vielfalt des in diesem Werk hergestellten Porzellans machen. Vertreter des Betriebes führten uns dann in einem recht kurzen Rundgang durch einige Werkhallen und wir konnten uns in den Fertigungsbereichen Druckguß, Glasur, Schnell- und Dekorationbrennerei einen Eindruck über den Arbeitsablauf mit seinen zugehörigen technologischen Einrichtungen verschaffen. Mehr war wegen der Corona-Situation leider nicht möglich.

Zum Abschluß hatten wir noch die Möglichkeit, eine vorgefertigte glasierte Tasse, jeder nach seinem eigenen Geschmack mit Abziehbildern zu dekorieren, ein kleines Geschenk der Firma.

Nach Einkauf im Shop des Betriebes fuhren wir weiter Richtung Nejdek/Neudek zu unserem nächsten Ziel – Mittagessen im Restaurant „Zátiší“ im Ortsteil Bernov/Bernau, direkt am Wald und sehr idyllisch gelegen. Wir wurden dort bestens mit den Getränken und Speisen unserer Wahl versorgt. Da sich am Nachmittag das Wetter besserte, hatten wir zum Abschied wunderbare Blicke ins Tal.

Am Nachmittag fuhren wir zurück in die Stadt Nejdek/Neudek, um uns den schon in den Jahren 1851 bis 1858 errichteten Kreuzweg anzuschauen. Nach völliger Zerstörung in der kommmunistischen Zeit, wurde der Kreuzweg im Jahre 2008 dank der Bürgerinitiative „Es geht um Nejdek“, der Stadt Nejdek/Neudek und ihrer Partnerstadt Augsburg nach 4-jähriger Bauzeit neu aufgebaut.

Die neuen Reliefs wurden von dem einheimischen Künstler Heřman Kouba geschaffen. Dieser Mann war genau der Richtige, uns den Kreuzweg und seine Kunstwerke zu präsentieren.

Herr Kouba führte uns von der Stadtmitte aus vorbei an den 14 Stationen mit den künstlerisch wertvollen Reliefs des Leidensweges Christi auf den 695 m hohen Kreuzberg. Dieser wird gekrönt durch ein 6 m hohes eisernes Kruzifix, eine Gedenktafel erinnert an die Geschichte dieses Kreuzweges bis hin zur Neuweihe durch Bischof Radkovský im Jahre 2008.

Der Künstler führte uns von Station zu Station des Leidensweges Christi und erläuterte uns zu jedem Relief seine Überlegungen zur Gestaltung der einzelnen Figurengruppen. Bei jeder Station wurden in beiden Sprachen die vom tschechischen katholischen Pfarrer und ehemaligen Minister verfaßten Botschaften, die von diesen Bildern ausgehen sollen, verlesen. Sie sind sehr aufschlußreich, regen zum Nachdenken an und sie sind besonders in unserer heutigen Zeit aktueller denn je.

Der Kreuzweg ist 1600 m lang und er war für viele von uns recht beschwerlich, es ist eben ein Kreuzweg. Anerkennenswert ist es aber, daß fast alle den Weg hinauf und auch wieder heruntergeschafft haben. Ganz nebenbei konnten wir die wunderschöne Aussicht auf die Stadt Nejdek/Neudek genießen.

Wir haben während des Weges noch viel von Herrn Kouba erfahren, über seine Arbeit an diesem Vorhaben und einiges von gestern und heute. Ihm gebührt ein herzliches Dankeschön für seine Arbeit und für diesen wunderschönen Nachmittag.

Die Rückfahrt nach Kraslice/Graslitz dauerte ja nicht allzu lange, es gab viel zu erzählen zu diesem von Sonja und Petr wieder perfekt vorbereiteten Ausflug. Ihnen gilt unser Dank.

Wir möchten natürlich auch dem Kulturverband und der Stadt Kraslice/Graslitz und der Stadt Rotava/Rothau herzlich danken, die es mit ihrer Unterstützung für uns überhaupt erst ermöglichen, daß wir solche wunderbaren gemeinsamen Unternehmungen durchführen können.

Danke auch unserer Busfahrerin, die uns mit ihrer freundlichen Art begleitet und auch sicher wieder nach Hause gebracht hat.

Klaus Hoyer

Cestování po Plzeňském kraji

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