Schluckenau

  • Vorsitzende: Helga Hošková
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Feierlicher Sonntag in Schluckenau

Am 20. September 2020 veranstaltete unsere sehr aktive Ortsgruppe in Schluckenau eine Gedenkfeier anlässlich des dreißigsten Jahrestages des tragischen Todes der Gebrüder Bienert. Schon seit Jahresbeginn hat die Ortsgruppenleiterin Helga Hošková mit ihrem Team und in Zusammenarbeit mit dem Klub der böhmischen Touristen und der lokalen Verwaltung mit der Bürgermeisterin Věra Džumanová an der Spitze ein dem Anlass entsprechendes würdiges Programm vorbereitet.

Zu Beginn der Feier, an der mehr als 200 Gäste aus Deutschland, Schluckenau, Aussig und Tetschen teilnahmen, hat Frau Hošková im Rittersaal des Schluckenauer Schlosses eine interessante Ausstellung mit zahlreichen Dokumenten aus dem Leben der Gebrüder Bienert zusammengestellt und mit einer herzergreifenden Rede eröffnet. 

Die Dokumente zeigen welche wichtige Rolle die Bienerts im gesellschaftlichen Leben des Schluckenauer Zipfels gespielt haben. Vor allem Franz Bienert hat als leidenschaftlicher Wanderer und Erzieher ganze Generationen für die Natur begeistert. Es gelang ihm, in den jungen Menschen die Liebe zu  ihrer Heimat und Landschaft zu wecken, seine Heimatliebe an sie weiter zu geben. Dies kam auch vielmals in den Ansprachen der angereisten Vertreter des Touristenbundes zum Ausdruck.

Nach den feierlichen Reden im Rittersaal wurde Andacht im Sinne Franz Bienerts mit einer Wanderung auf dem neueröffneten Touristenpfad, der den  Namen Franz-Bienert-Pfad trägt, gehalten. Der erste Abschnitt führte uns durch die Stadt Schluckenau, an den Häusern vorbei, die mit dem Leben beider Brüder verbunden sind. Fachmännischer Reiseführer war Frau Hošková, die an jedem Haltepunkt Erklärungen auf Tschechisch und Deutsch gab. Am Grabe der Familie Bienert hielt sie eine kurze Dankesrede, in der sie dem Kulturverband für die großzügige Spende von 35 000 Kč  zur Erneuerung des Grabsteines dankte. Die Vertreter der Stadtverwaltung und der Touristenverbände legten dann Blumen nieder.

Vor dem Haus der Familie Bienert, an dessen Mauer mit einer Gedenktafel an die grausame Tat in der Nacht vom 16. September 1990 erinnert wird, wurde eine Schweigeminute abgehalten.

Die Wanderung endete dann wieder im Schloss, wo unsere Mitglieder eine Bewirtung á la Franz Bienert vorbereitet hatten – einfaches Wanderbrot mit verschiedenen Aufstrichen und  Kräutertee. In besinnlicher Atmosphäre und tief in Gedanken versunken nahmen dann Abschied.

Beide Brüder wurden  in der schicksalhaften Nacht vor 30 Jahren von einem spielsüchtigen Nachbarn wegen nur ein paar Kronen für den Spielautomaten brutal ermordet. Der Täter war lange Zeit der Justiz entgangen. Erst viel später wurde ihm die Schuld nachgewiesen und eingesperrt. Vor drei Monaten wurde er freigelassen und  läuft seitdem auf freiem Fuß in Schluckenau herum. Eine grausame Ironie des Schicksals.

Wir bereiten über diesen Tag einen Kurzfilm vor, der dann im Internet auf www.kulturverband.org  präsentiert wird.

Bericht: Jiří Vidim  Foto: Ondřej Vidim

Der Kulturverband hat aus eigenen Ressourcen die vollständige Restauration des Grabsteines von Gebrüdern Bienert zum Jahrestag ihres brutalen Mordes bezahlt.

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