Am 14. 2. 2017 haben sich einige Vertreter der deutschen Minderheit aus Prag und Komotau, der Bürgermeister des Ortes Hruschowan/Hrušovany Petr Šmíd, der Direktor des Stadtmuseums in Komotau Stanislav Děd und der Leiter des Sudetendeutschen Büros Peter Barton bei der Kirche des heiligen Wenzels in Wissotschan/Vysočany zusammengetroffen. Stanislav Děd hat zu einer Erinnerung an den Komponisten Dr. Theodor Veidl eingeladen.
Der sudetendeutsche Komponist ist in dem heute nicht mehr existierenden Ort Wissotschan/Vysočany geboren. Nach erster musikalischer Ausbildung in seinem Heimatort besuchte Veidl das Jesuitengymnasium in Komotau. Nach dem Abitur studierte er an der Deutschen Universität Prag Germanistik und Musikwissenschaft; parallel besuchte er das Prager Konservatorium. Nach der Promotion 1910 wurde er Korrepetitor an der Volksoper Wien, danach Kapellmeister, zunächst in Bad Hall, 1911 dann in Teplitz-Schönau. Dort war er auch als Musiklehrer, Organist, Pianist und Kritiker tätig. 1918 war er kurzzeitig Chormeister des Deutschen Singvereins in Prag. 1920 war er Mitbegründer der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag. 1927 erhielt er einen Ruf an die Deutsche Universität Prag, wo er als Universitätsmusikdirektor und Lektor für Musiktheorie wirkte und 1936 zum Professor ernannt wurde. 1945 wurde Veidl als Deutscher aus dem Lehrkörper der Universität ausgeschlossen und ins Internierungslager Terezín deportiert, das zu einem Sammelort für die zur Vertreibung bestimmte deutsche Bevölkerung umgewandelt worden war. Dort starb er am 18. Februar 1946 an Unterernährung. Ein Großteil seiner Manuskripte ging verloren.
An der Kirche des heiligen Wenzels, die als einzige an den Ort noch erinnert wurde 2004 eine Erinnerungstafel eingerichtet.
Theodor Veidl ist ein Verwandter von mir, leider sind die Eltern und alle Verwandten verstorben die ihn kannten. Mein Sohn Tobias Veidl und ich, Heidemarie Veidl wären an mehr Informationen interessiert.