
Hansi Adamec schreibt zum Anlass des Jahrestagsandenkens
Unsere Begegnung auf der Benesch Brücke in Aussig zum Andenken an das Massaker vom 31.7,1945.
Für uns alle, welche sich schon im 9. und 11. Dezennium befinden, wird der Begriff “75” uns bestimmt auch weiter begleiten.
Ja – das Kriegsende mit den ungerechten Folgen der Kollektivschuld der deutschen Bürger im Böhmerland. Jahrhunderte lang lebten all die 22 Völker in der Österreich-Ungarischen Monarchie zusammen ohne welche Probleme. Doch dann nach der Zerschlagung des Kaiserreiches 1918 mit dem entstandenen Nationalismus in dem konfliktreichen 20. Jahrhundert.
Dann 1945, die Vertreibung mit all den Folgen und Schicksalen der Vertriebenen und hauptsächlich der Mütter, welche sich um die ganzen Familien kümmern mussten!!!
Und auch dieses Jahr trafen wir uns nach den angeführten 75 Jahren auf der Elbebrücke zum Gedenken an die unschuldigen Opfer.
Diesmal Anwesende aus der Bundepublik, aus Prag den zwei Fernsehern, die AD und ZDF.Alles war entsprechend vorbereitet und auch die Sicherheit anwesend.
Nach dem Treffen um 15 Uhr die Ansprache von Brigitte Gottmann, dann ein Dankeswort von Hansi Adamec. Er erinnerte sich iesmal an die immer hier mit Anwesenden, welche alle nicht mehr dabei sein können.
Alois Komar, welcher immer dabei war und auch schon in Birnai, wo man die Blumen dort der Elbe übergab, als es damals noch nicht auf der Rück möglich war . Dann Gretl Bauer, die langjährige Vorsitzende der Grundorganisation des Kulturverbandes in Aussig, dem Arzt Zoubek, welcher auf allen Fotografien von damals zu sehen ist. Nicht zu vergessen auch der Salesianer Benno Benesch aus Teplitz, welcher immer das Vaterunser in den zwei Landessprachen mit uns betete.
Nachher die Ansprache von Oberbürgermeister Primator Herrn Nedviedicky und anderen. auch des Vorsitzenden des Kulturverbandes und der Landesversammlung und den darauf folgenden Absprachen der Priester . Nachher folgte die Übergabe unserer Rosen in die Elbe zur traurigen Erinnerung an diese unmenschliche Schandtat.
Nachher dann ein Treffen in der Pfarrei und einem Gottesdienstes in der Stadtkirche.



Gedenken an die unschuldigen Opfer des Massakers in Aussig vor 75 Jahren
Am 31. Juli 2020, gegen 15.00 Uhr, hatte sich eine ziemlich große Menge von Leuten auf der eisernen Brücke in Aussig versammelt. Fast alle hielten in ihren Händen eine wunderschöne weiße Rose als Zeichen der Unschuld der hier vor genau 75 Jahren brutal erlöschter Leben von Kindern, Frauen und alten Männern. Die Grundorganisation des Kulturverbandes in Aussig hat unter der Leitung von Hans Adamec wie schon seit dreißig Jahren eine Gedenkfeier organisiert.
Kurze Ansprachen wurden von den anwesenden Politikern wie zum Beispiel des Oberbürgermeisters Petr Nedvědický nach 15 Jahren, des Aussiger Piraten-Anführers Karel Karika, Eva Outlá und Brigitte Gottmann gehalten. Letztere war im Alter von sechs Jahren mit ihrer Mutter Augenzeuge dieses furchtbaren Ereignisses. Gemeinsam mit Hans Adamec organisiert sie diese alljährlichen Gedenkfeiern. Nach dem Vaterunser in deutscher und tschechischer Sprache vom anwesenden Pfarrer Miroslav Šimáček haben die Teilnehmer 75 Rosen, für jedes Jahr eine seit der Tragödie, in die Elbe geworfen. Es ist eine kleine Würdigung für die Opfer ohne Grab.
Ein paar historische Fakten zu dieser Untat: In der Tschechoslowakei, besonders in Nordböhmen nahe der deutschen Grenze, waren die Deutschen nach Ende des Zweiten Weltkrieges sehr verhasst. Der NS-Staat hatte das Nachbarland 1939 besetzt und viele Verbrechen des Holocausts sind hier verübt worden. Im Mai 1945 ruft Präsident Beneš dazu auf, die Deutschen zu eliminieren. Sie waren mit einer weißen Binde gekennzeichnet. Am 31. Juli 1945 kommt es in einem Munitionsdepot in dem Aussiger Vorort Schönpriesen zu einer gewaltigen Explosion. Sofort wurden die Deutschen dieser Tat bezichtigt. Etwa 200 Menschen werden noch am selben Tag auf offener Straße und auf der Brücke, die paradoxerweise den Namen Beneš trägt, auf brutale Weise umgebracht, unter denen sich auch Mütter mit kleinen Kindern und alte Leute befanden, die eindeutig keine Schuld hatten. Es soll aber noch weitere Opfer, zwischen 1000 und 2000, gegeben haben. Die Täter, überwiegend junge Männer in RG- Uniformen (Revolutionsgardisten), kamen straffrei davon.
Seit 1990 findet auf der Brücke, genau am Jahrestag der Tragödie, eine Gedenkfeier statt, die als Mahnung an das Massaker erinnert und traditionsgemäß mit Rosenwurf in die Elbe endet. Im Jahre 2005 wurde hier eine Gedenktafel angebracht. Bei den Vorbereitungen dieser Gedenkfeier nimmt der Kulturverband in Aussig eine führende Rolle ein. Auch bemüht man sich schon seit Jahren, die Brücke umzubenennen, und zwar nach dem ehemaligen deutschen Bürgermeister Leopold Pölzl, der im Jahre 1936 die Brücke eingeweiht hatte und 1944 im Krankenhaus auf mysteriöse Weise ums Leben kam.
























Danke!